Menschen, die auf dem Land leben, haben ein gutes Gespür für ihre Erde und sah Jitendra sofort, dass die gute Elefantendame die Lage für ihr Kind nicht verbessert, sondern sogar verschlimmert hatte. Das Loch, in dem es sich befand, hatte sie durch ihr Buddeln größer gemacht und dadurch war das Kleine nur noch tiefer in den Schlamm gesunken. Es war eine sehr gefährliche Situation für das Jungtier.
Wenn nicht bald Hilfe kam, würde das Kleine ersticken in den Massen aus Schlamm. Aber zum Glück waren sie jetzt da, sie mussten nur dafür sorgen, dass die Elefantenkuh soweit abgelenkt war, damit sie das Kleine aus seiner misslichen und vor allem auch gefährlichen Lage befreien konnten. Sie hatte helfen wollen die gute Mama, hatte aber alles nur noch schlimmer gemacht.
Sie mussten sich erst mal neu beraten
Als sie erkannt hatten, in welch misslicher Lage das Junge befand, mussten sich die Dorfbewohner erst mal wieder zurückziehen und sich untereinander beraten. Ihnen allen war klar, dass es keine Möglichkeit gab, dass die Elefantendame das Kind aus eigener Kraft befreien konnte. Dafür steckte das Junge viel zu tief im Schlamm! Also würde es entweder in diesem Erdloch verhungern oder bald darin versinken.
Sie mussten schnell handeln, das war allen klar. Das Tier steckte so tief in diesem Schlamm, dass es kaum noch den Kopf aufrecht halten konnte. Früher oder später würde es unweigerlich ersticken. Das wollten sie natürlich unbedingt vermeiden! Aber wie würde die Mutter reagieren, wenn sie ihrem Kind helfen würden? Sie verstand ja nicht, dass sie es nur gut mit ihr und ihrem Jungen meinten..
Beratungen im Dorf
Sie gingen also erst mal zum Dorf zurück und berieten sich untereinander. Die Lage war nicht einfach. Sie konnten das Tier ja schlecht einfach mal so aus dem Loch ziehen. So ein kleiner Elefant wog auch locker ca. 100 kg, da konnte man ihn nicht einfach herausheben. Auch könnten sie es ja schlecht am Rüssel packen und aus dem Loch ziehen. Die viel wichtigere Frage war ja auch noch, wie würde die Mutter auf sie reagieren?
Sie mussten also sehr geschickt vorgehen. Sie würden die Mutter in Schach halten müssen, während sie mit vereinten Kräften das Junge aus dem Erdloch ziehen wollten. Sie berieten sich eine ganze Weile und schmiedeten einen Plan. Sie hofften so sehr, dass die Rettung des Elefanten Baby gelingen würde. Das Baby jetzt zu verlieren, würde auch ihnen sehr nahe gehen.
Gemeinsam stark
Jitendra erzählte später im Interview: „Wir warteten, bis die die Elefantenmutter sich von dem Loch entfernt hatte. In der Zwischenzeit gruben wir um das Loch herum und entfernten einen Sandhaufen, der den Zugang zu dem Loch erschwerte. Deshalb hatte sie ihr Baby nicht retten können.” Sie hätte keine Chance gehabt, das war allen Dorfbewohnern klar. Das Kind wäre nicht zu retten gewesen. Aber wie wollten sie jetzt weiter vorgehen?
Einer der Dorfbewohner hatte die Rettung auf Video aufgenommen und dieses ging viral. Alle fieberten mit, ob es gelingen würde, das Junge zu retten, ohne dass die Mutter vor lauter Angst und Sorge ausflippen würde. Denn nach wie vor wusste sie sicherlich nicht, dass die Menschen ihr nur helfen wollten. Das war wirklich eine Situation, in die auch die an die Elefanten gewöhnten Dorfbewohner noch nie gekommen waren.